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Hinweise / Informationen für Eltern
Informationen für Betroffene und deren Angehörige
Was ist eine Sprachentwicklungsstörung (SES)?
Unter Sprachentwicklungsstörungen (SES) versteht man zeitliche und/oder strukturelle Abweichungen von der normalen Sprachentwicklung.
Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern basieren auf Störungen des Spracherwerbsprozesses. Sie können alle Bereiche des Sprachsystems betreffen: Lautsystem/Aussprache (Phonologie/Phonetik), Wortschatz (Semantik/Lexikon), Grammatik/Satzbau (Morphologie/Syntax) und allgemein die Kommunikationsfähigkeit (Pragmatik). Störungen zeigen sich sowohl beim Verstehen und Sprechen, als auch in kommunikativen Situationen und/oder der Entwicklung von schriftsprachlichen Fertigkeiten, d.h. in allen expressiven und rezeptiven Modalitäten.
Ursachen von SES:
Ein Großteil kindlicher Sprachstörungen sind unklarer Genese, d. h. es liegt kein organischer Befund vor. Zu den bekannten Risikofaktoren zählen:
Allgemeine Entwicklungsstörungen, Hörstörungen; Hirnreifestörungen, familiäre Sprachschwäche mit Krankheitswert, geistige, körperliche Behinderungen, Mehrfachbehinderungen, genetisch bedingte Krankheiten / Syndrome (z. B. Down-Syndrom), Schädel-Hirn-Traumata, entzündliche Hirnprozesse, Hirntumore, Hirnoperationen
Kindliche Sprachentwicklung / Lassen Sie sich beraten, wenn:
ab 6. Monat: das Kind verstummt, nicht auf Geräusche reagiert, es keinen Blickkontakt aufnimmt
ab dem 12. Monat: ihr Kind keine ersten Worte spricht, es nur mit Gestik und Mimik versucht zu kommunizieren
ab dem 24. Monat: der Wortschatz des Kindes außer "Mama" und "Papa" nur wenige Worte umfasst, es zumeist unverständlich spricht, es keine 2-Wort-Sätze spricht, Sie das Gefühl haben, ihr Kind versteht Sie nicht
ab dem 36. Monat: das Kind für Fremde unverständlich spricht, es wenig Tätigkeitswörter, keine Artikel oder Eigenschaftswörter benutzt, es noch keine einfachen Sätze bildet
ab dem 48. Monat: es dem Kind schwer fällt, Sätze zu bilden, es grammatikalisch falsche Sätze bildet, es nicht immer verständlich spricht, es einfache Inhalte nicht wiedergeben kann.
Was ist eine Aphasie?
Aphasien sind zentrale Sprachstörungen, die linguistisch als Beeinträchtigung in den verschiedenen Komponenten des Sprachsystems (Phonetik/Phonologie, Semantik/ Lexikon, Morphologie/Syntax, Pragmatik) zu beschreiben sind.
Die aphasischen Störungen erstrecken sich auf alle expressiven und rezeptiven Modalitäten, d. h. auf Sprechen und Verstehen, auf Lesen und Schreiben.
Als Aphasie bezeichnet man im deutschsprachigen Raum Störungen, die erst nach Abschluss des Spracherwerbs auftreten.
Ursachen einer Aphasie z. B.:
-Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Trauma, Hirntumore, Degenerative Erkrankungen (z. B. Alzheimer), Cerebrale entzündliche Prozesse.
Leitsymptome der Aphasie z. B.:
Störung der Wortwahl, der Wortfindung, der Lautstruktur, von Satzbau und Grammatik, des Sprachverständnisses, des Lesens, des Schreibens.
Was ist eine Dysarthrie?
Dysarthrie / Dysarthrophonie sind Störungen in der Ausführung von Sprechbewegungen aufgrund kortikaler bzw. subkortikaler Läsionen, die sowohl in der rechten als auch in der linken Hemisphäre des Gehirns, im Kleinhirn, im Hirnstamm und in den die Sprechmuskulatur versorgenden Nerven auftreten können. Die Begriffe Dysarthrie und Dysarthrophonie werden z. Z. synonym gebraucht.
Ursachen einer Dysarthrie z. B.:Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Hirntumore, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Amyothrophe Lateralsklerose, Cerebrale entzündliche Prozesse.
Leitsymptome bei Dyarthrie z. B.:
Vermehrter / verminderter Speichelfluss, gestörte Atemkontrolle, verminderte Atemkapazität, verlangsamte / eingeschränkte Beweglichkeit von Lippen, Zunge, Gaumensegel und Kiefer, veränderte Lautbildung / Artikulation, undeutliche Aussprache, Näseln, veränderter Stimmklang, veränderter Sprechrhythmus,....
Stimmstörungen bei Erwachsenen
Stimmstörungen bei Erwachsenen können organisch oder funktionell bedingt sein. Sie stehen immer in engen Zusammenhang mit Faktoren der Persönlichkeit und des Umfeldes des Patienten. Sie können Veränderungen im Stimmklang, in der Prosodie, in der Belastbarkeit und durch Missempfindungen bis hin zu schmerzen gekennzeichnet sein. Neben der gestörten Sprechstimme kann auch die Singstimme eingeschränkt sein. Jede Heiserkeit, die länger als 4-6 Wochen dauert, sollte ärztlich untersucht werden.
Ursachen von funktionell bedingten Stimmstörungen
habituell (durch Gewohnheit erworben), konstitutionell (Veranlagung), ponogen (durch Überlastung erworben), psychogen.
Ursachen organisch bedingter Störungen der Stimme
entzündliche Erkrankungen (z. B. chronische Laryngitis), sekundäre organische Veränderungen der Stimmlippen / des Kehlkopfes (z. B. Schreiknötchen, Phonationsverdickungen, Ödeme, Teilresektion), traumatische Veränderungen des Kehlkopfes, Fehlbildungen des Kehlkopfes (z. B. Kehlkopfasymmetrien, Stimmlippenlähmung), Entfernung des Kehlkopfes.
Erscheinungsformen / Leitsymptome von funktionellen / organischen Stimmstörungen
Die Stimme kann heiser, rau oder verhaucht bis tonlos sein. Weitere Merkmale können eine Beeinträchtigung der Belastbarkeit mit schneller Stimmermüdung und/oder eine Störung der Sprechstimmlage(zu tief, zu hoch) sein. Als Begleitsymptom finden sich häufig u. a. Fehlhaltungen, unphysiologische Atmung. Es können auch Missempfindungen wie Kratzen, Trockenheitsgefühl und/oder Fremdkörpergefühl im Rachenbereich sein.Die Leitsymptome organischer Stimmstörungen entsprechen denen der funktionellen Stimmstörungen. sie können unter Umständen stärker ausgeprägt sein.
Weitere Informationen finden Sie im Internet:
www.logo-deutschland.de
www.dbl-ev.de
Weitere links: www.dysphagie-netzwerk-suedwest.de
Link zur Frühfördestelle in Markdorf: www.gallus-hilfe.de/kinder_jugendliche/fruehfoerderung/fruehfoerderung.htm
Link zur Frühfördestelle in Markdorf: www.gallus-hilfe.de/kinder_jugendliche/fruehfoerderung/fruehfoerderung.htm
